Tim Bendzko im Wohnzimmerkonzert

Tim Bendzko im Wohnzimmerkonzert in Dresden im Kulturpalast

Wenn Tim Bendzko in sein Wohnzimmer bittet, dann kommen die Leute in Scharen, egal ob alt oder jung, eingefleischter Fan oder nur so. Und ich war da letzten Samstag in Dresden keine Ausnahme. Zugegeben der Kulturpalast in Dresden ist ein sehr großes Wohnzimmer, dafür aber eins mit einem schönen Klang und Platz für über 1000 Leute. Und schließlich hat Tim Bendzko ja schon in einem seiner Lieder gesungen „Ich singe nicht für den Applaus, gehört zu werden reicht mir aus“. Tja in diesem Fall haben ihn neben mir mehrere Hundert Leute hören können und den Applaus, gab es für ihn gratis obendrauf.

Wer ist Tim Bendzko

Groß vorstellen muss ich ihn bestimmt nicht, aber falls ihn einige doch noch nicht kennen: Tim Bendzko ist in Berlin geboren und nach einem kurzen Abstecher ins Studentenleben Vollblutmusiker. Richtig bekannt und in den Charts präsent ist er seit dem Jahre 2011. Seine erste Single „Nur noch kurz die Welt retten“ hielt sich wochenlang auf den vorderen Plätzen und seitdem ist Tim Bendzko eigentlich nicht mehr aus der Musikszene wegzudenken. Seine Songs singt er auf deutsch und mit viel Gefühl, egal ob Ballade oder tanzbare Nummer. Manche bezeichnen ihn als Singer-Songwriter, für mich ist er eher ein Deutsch-Poet. Seine Texte haben Ohrwurmcharakter und dabei doch so viel Tiefgang, dass sie zum Nachdenken anregen, ohne pathetisch zu wirken. Er ist einfach sympathisch dieser Tim Bendzko und mit einer großartigen Stimme gesegnet, die man wiedererkennt und nicht mehr missen möchte.

Tim Bendzko im Wohnzimmerkonzert im Kulturpalast Dresden

Wie ist solch ein Wohnzimmerkonzert?

Mit einem Wort: großartig. Über zwei Stunden gute Unterhaltung, fantastische Musik und dazwischen ein bisschen was zum Lachen. Gespielt hat er mit seiner Band im Verlaufe des Konzerts Songs vom aktuellen Album „Immer noch Mensch“, aber auch ein paar ältere Lieder und sogar Songs von anderen deutschen Künstlern, wie „80 Millionen“ oder „Verdammt ich lieb dich“. Am schönsten fand ich persönlich allerdings den Zugabesong „Alles was du wissen musst“, nur begleitet vom Klavier: pur, emotional und einfach schön. Aber egal, was er ins Mikro singt, es hört sich alles gut an und man merkt, dass dieser junge Mann wirklich toll singen kann und Spaß auf der Bühne hat, der sich auch auf den Zuschauer überträgt.

 

Und so gibt es für mich eigentlich nur einen Kritikpunkt, der gleichzeitig aber auch die Besonderheit an diesen Wohnzimmerkonzerten ist: Die Leute sitzen und stehen nicht. Wie in einem Wohnzimmer sonst eben auch. Ich war deswegen anfangs sehr skeptisch, weil für mich bei einem Konzert einfach dazugehört, dass man ein bisschen mittanzen oder sich einfach v. a. bei schnelleren Songs bewegen kann. So still auf einem Stuhl, auch wenn es ein bequemer ist, sitzen, gefällt mir einfach nicht so sehr. Und obwohl es ein paar wenige Songs gab, bei denen Tim die Leute zum Tanzen aufgefordert hat, hätte es für mich persönlich das ganze Konzert über so sein können.

 

So dann bleibt mir als Abschluss nur zu sagen, wenn ihr seine Musik bereits kennt und mögt, dann lohnt sich auf alle Fälle auch ein Besuch bei einem seiner Konzerte. Und wenn ihr ihn noch nicht kennt, vielleicht ist das ja die Gelegenheit, sich mal ein paar Lieder von ihm anzuhören?

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