Wanderung auf den Gohrisch im Elbsandsteingebirge

Blick auf die Wetterfahne am Gohrisch im Elbsandsteingebirge
Wetterfahne am Gohrisch @Ella

 

Bestimmt habt ihr schon einmal etwas vom Elbsandsteingebirge oder der Sächsischen Schweiz gehört. Falls nicht, das ist eine kleine vorwiegend aus Sandstein bestehende Mittelgebirgsregion in Deutschland, unweit von Dresden im südöstlichen Teil von Sachsen, direkt an der Grenze zu Tschechien gelegen. Bei Weitem nicht zu vergleichen mit den Alpen, da die Berge hier nur eine Höhe bis zu 723 Meter über dem Meeresspiegel erreichen und eine ganz andere Charakteristika aufweisen. Dennoch mit den einzigartigen Felsformationen und Tafelbergen hat das Elbsandsteingebirge seinen ganz eigenen Charme. Am bekanntesten dürfte den meisten wahrscheinlich die Bastei (Basteibrücke) nähe Rathen sein, aber es gibt hier noch sehr viel mehr an schönen Ecken.

 

Viele davon befinden sich direkt am sogenannten Malerweg, dem Hauptwanderweg des Elbsandsteingebirges. So auch der Gohrisch, ein 448 Meter hoher Tafelberg, der als einer der letzten Berge der Sächsischen Schweiz touristisch erschlossen wurde. Nicht ganz so beworben und bekannt, wie andere seiner Art, aber mit einem absoluten Highlight, der Falkenschlucht. Die war auch der Grund, weshalb meine Begleitung und ich uns genau diesen Tafelberg der Sächsischen Schweiz für eine kleine Wanderung ausgesucht haben. Wir wollten ein bisschen Abenteuer, eine schöne Aussicht und dafür nicht stundenlang wandern müssen. All das bietet der Gohrisch. Und wie es war, ob es sich gelohnt hat und wo wir lang sind, erfahrt ihr hier.

Der Gohrisch – Lage und wie man hinkommt

Grobe Freihandskizze einer Wanderkarte für den Gohrisch im Elbsandsteingebirge
Grobe Freihandskizze der Wege und Straßen am Gohrisch @Ella

 

Wie gesagt, der Gohrisch ist ein Tafelberg mit 448 Meter Höhe und liegt im linkselbischen Teil des Elbsandsteingebirges, also südlich der Elbe und unweit von Königstein mit der berühmten Festung Königstein oder des gleichnamigen Ortes Gohrisch. Von Dresden aus ist das so ab circa 30 km Fahrtstrecke mit dem Auto, je nachdem, von wo aus man startet. Es gibt aber auch die Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinzukommen, da sich direkt am Wanderparkplatz (zwischen dem Gohrisch und dem Papststein) eine Bushaltestelle befindet. Von Dresden aus fährt man da wohl am besten mit der S-Bahn bis Königstein und dann mit dem Bus bis zur Hst. „Papststein, Papstdorf“. Ich kann euch allerdings nicht sagen, wie gut das funktioniert, weil wir mit dem Auto gefahren sind. Der Parkplatz ist dort sehr spartanisch und kostet 3 € pro Auto (Automat mit Münzen), ist aber völlig ausreichend.

Wanderwege hinauf zum Gohrisch

 

Prinzipiell gibt es drei Möglichkeiten, um auf diesen Tafelberg zu gelangen. Eine auf der Ostseite und zwei auf der Westseite (siehe Kartenskizze).

 

Da die Wege auf der Westseite mehr zu sehen versprachen und auch mehr „Abenteuer“, wie die Falkenschlucht (1), haben wir uns nur an diese gehalten und den Aufstieg auf der Ostseite gar nicht erst ausprobiert.

Sitzgelegenheit am Malerweg am Gohrisch
Am Wegesrand, kleine Sitzgelegenheit

 

Um auf die Westseite des Gohrisch zu gelangen, nimmt man am besten den letzten Weg links rein hinter der Infotafel am Parkplatz (a). Zuerst geht es dann fast schon gemütlich ein Stück durch den Wald. Der Gohrisch liegt dabei linksseitig, ist aber durch die Bäume zunächst schwer zu erkennen. Wenn man fast daran vorbei ist, kommt eine Weggabelung. Hier steht aber nur an beiden Hinweisschildern „Malerweg“, was keine große Hilfe ist (dafür aber vielleicht meine kleine Kartenskizze oben).

Malerweg am Gohrisch, Elbsandsteingebirge
auch am Malerweg zu sehen @Ella

 

Nehmen müsst ihr hier den linken Weg (a) bis zur nächsten Abzweigung und dann dort wieder links Richtung westseitiger Aufstieg/Falkenschlucht/Gohrisch (b), bis ihr zu einer Steinbank kommt.

Blick auf die Weggabelung an der Steinbank am Gohrisch, Westaufstieg
Weggabelung an der Steinbank @Ella

 

Ab hier müsst ihr euch entscheiden: rechts weiter (2) oder links zur Falkenschlucht (1), die auch als „schwieriger Aufstieg“ bezeichnet ist. Wir haben uns definitiv für die Falkenschlucht entschieden und es mit keiner Faser bereut. Im Gegenteil, das war mit das Beste an dem ganzen Ausflug. Und keine Angst wegen dem „schwierig“, hinter uns kam eine Familie mit Kindern, die da locker hoch/durch sind.

Die Falkenschlucht

 

Das ist ein Stück mitten durch den Berg durch sozusagen. Sehr eng an einigen Stellen und auch dunkel. Erst geht es über fast schon unscheinbare und versteckte Stufen (rechts gelegen) zwischen die Berge hinein und „drinnen“ dann abwechselnd über Metalleitern, Stufen und ebenerdige Stücke, bis man wieder aus dem Berg auftaucht. Der Weg ist nicht sehr lang und auch für Wander-Ungeübte (Grundfitness reicht, passende Schuhe) recht gut zu schaffen. Man sollte nur mit einer gewissen Vorsicht dadurch und dann ist das nicht so schwer. Allerdings sind wir diesen Weg hoch und nicht runter gewandert. Ich kann euch also nicht sagen, ob das runter genauso gut geht. Nur für Menschen mit einer mobilen Einschränkung würde ich den Weg definitiv nicht empfehlen.

Eingang zur Falkenschlucht am Gohrisch im Elbsandsteingebirge
Eingang zur Falkenschlucht - jetzt wird es eng
Falkenschlucht am Gohrisch im Elbsandsteingebirge
fast geschafft - kurz vor dem Ausgang

 

Oben angekommen, haben wir uns links gehalten und sind bis zur Wetterfahne (blaues Kreuz) gelaufen. Dieses kurze Wegstück geht auch noch einmal durch einen kleinen Engpass und z. T. über Felsen, ist aber ebenso gut zu schaffen. An der Wetterfahne wird man dann dafür mit einer super Aussicht über das Umland, Festung Königstein, Lilienstein und Pfaffenstein entschädigt. Wobei mir persönlich gerade die etwas schwierigeren Wegstücke neben der Aussicht am besten gefallen haben. Wenn man gute Sicht und ein Falkenauge oder ein Fernglas hat, kann man sogar von dort oben bis nach Dresden schauen und ein paar markante Türme erkennen.

Oben auf dem Gohrisch gibt es keine Imbissbude oder dergleichen. Ihr müsst euch also Getränke oder Snacks selber mitnehmen und auch die leeren Verpackungen wieder mit runter.

Blick vom Gohrisch an der Wetterfahne ins Umland
Aussicht an der Wetterfahne @Ella

 

Nach einer Pause, um die Aussicht zu genießen, sind wir dann noch zum Aussichtspavillon (schwarzes Kreuz) auf der anderen Seite des Tafelberges gegangen. Das ist so eine Art kleine, offene Wetterhütte, die eine Infotafel enthält, welche Gipfel man von dort aus sieht. Direkt geradeaus blickt man z. B. auf den Papststein. Neben der Hütte führt übrigens der ostseitige Wanderweg (3) direkt hinunter zum Parkplatz.

 

Wir sind allerdings wieder ein Stück zurück und dann den anderen westseitigen Weg (2) hinunter gestiegen. Hier geht es auch über ein paar Metalleitern und Stufen, bevor dann „normaler“ Wanderweg folgt, bis man wieder an der Steinbank ankommt. Hat sich auch gelohnt, wie ich fand, da der Weg durch ein schönes Stückchen Natur führt.

Westseitiger Auf-/Abstieg auf dem Malerweg am Gohrisch im Elbsandsteingebirge
unser Weg hinunter (2) @Ella

 

Von der Bank aus kann man dann wieder denselben Weg zurück nehmen wie hinzu oder so wie wir, um die andere Seite des Gohrisch herum bis zum Parkplatz. Dieser Weg ist relativ unspektakulär und führt mehr oder weniger nur durch den Wald, ähnlich dem anderen (a) Weg.

 

Gebraucht haben wir so ungefähr 2 – 2 ½ Stunden. Allerdings haben wir uns auch Zeit gelassen und oben an der Wetterfahne eine längere Pause eingelegt.

 

Da der Aufstieg nur so wenig Zeit in Anspruch nimmt, kann man das gut mit noch einem Tagesziel verbinden: z. B. Festung Königstein, dem Aufstieg auf den Papststein direkt daneben oder auch einem Abstecher nach Bad Schandau, was wir gemacht haben. Möglichkeiten gibt es da so einige.

 

 

Mein Fazit: Die Wanderung auf den Gohrisch hat genau meine/unsere Erwartungen erfüllt: nicht zu lang dauernd, nicht zu schwierig, aber mit ein bisschen Abenteuer, Leitern und einer schönen Aussicht. Falls ihr also etwas Ähnliches zum wandern/unternehmen sucht und in der Gegend seid, kann ich euch den Aufstieg zum Gohrisch nur empfehlen.

 

Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr mir gerne schreiben. Ein paar zusätzliche Fotos gibt es unter meinem Instagram-Profil. Dort nehme ich auch gerne „likes“ entgegen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0